Geburt

Vhoopy lässt sich Zeit. Im Gegensatz zum letzten Wurf kommen die Welpen nicht früher. Weiss sie, dass ich ein strenges Wochenende habe und eigentlich gar keine Zeit für eine Geburt einberechnet ist? Am Samstag Delegiertenversammlung der TKGS, am Sonntag Gruppenleiterkurs? Der Samstag ist noch leicht zu organisieren. Ich bleibe zu Hause und kann mich so um Vhoopy kümmern. 

Am Morgen um 10.00 Uhr fällt die Temperatur auf 36.2 Grad. Super, denke ich. Da hat sich das zu Hause bleiben gelohnt. Jedoch Vhoopy findet, dass es ihr gar nicht eilt. Den ganzen Tag über bleibt die Temperatur im Keller. Sogar kurz vor Mitternacht, nach dem kleinen Schock verursacht durch ein Erdbeben, bleibt die Temperatur im Keller. Um 03.00 Uhr gehe ich schlafen. Vhoopy kommt nach einer Veräuberungsrunde mit. Sie legt sich normal in ihr Bettchen. Jedoch hechelt sie. Kurze Zeit später höre ich, wie sie ihr Vetbed bearbeitet. Nochmals nur einige Minuten später höre ich sie stöhnen. Ich mache Licht und sehe, dass Vhoopy Wehen hat. Sehr verschlafen stehen wir auf und zügeln zur Wurfkiste. Die Wehen werden immer stärker und es geht nicht lange, wird das 1. Baby sichtbar. Souverän wie immer hilft Vhoopy ihrem Baby auf die Welt. Sie putzt und putzt und putzt, holt den Mutterkuchen an der Nabelschnur selber raus und lässt der erstgeborenen Hündin kaum Zeit die erste Milch zu geniessen. 

 

 

 

Das erste Mädchen ist auf der Welt

 

 

 

Hallo, ich bin da! Das zweite Baby, ein grosser Junge!

Anschliessend wird es fürchterlich langweilig. War ich doch zuerst glücklich, dass um 03.00 Uhr die Geburt begonnen hat, so wurde jetzt meine Geduld arg strapaziert. Ich sollte doch um 09.00 Uhr am Gruppenleiterkurs als Instruktorin anwesend sein. Fast 2 Stunden geht nicht viel. Erst dann setzen wieder Wehen ein und um halb Sieben am Morgen erscheint der zweite Welpe. Ein Rüde mit einem Kopf wie ein Bulldozer! Auch er ist sofort fit und agil. Nur kurze Zeit später macht Vhoopy Wehen und es reicht mir nicht mal die Videokamera anzustellen ist der nächste Rüde bereits da. Ein kleiner, sehr hübscher Junge. Er ist fast unbemerkt auf die Welt “geflutscht”. Der Kleine ist sehr vital und will sofort bei Mama trinken. 

 

 

 

Anschliessend geht es sehr schnell und Vhoopy hat ihre 4 Babys an den Zitzen versammelt.

 

 

 

Die 4 Musketiere!

 

 

 

Zufrieden, aber möglichst nah an der Milchbar

Vhoopy legt sich nach der Reinigung sämtlicher Babys und Utensilien hin und es tritt absolute Ruhe ein. Wir wussten, dass der Wurf nicht gross wird, sind aber auch nicht sicher, sind es nun alle oder nicht. Ich spüre jedoch noch etwas hartes im Bauch von Vhoopy. Eine Stunde lang herrscht absolute Ruhe. Vhoopy liegt völlig entspannt da. Komme ich jetzt doch noch pünktlich zum Gruppenleiterkurs? Plötzlich, fast unbemerkt, macht Vhoppy wieder Wehen. Wiederum der Griff zur Videokamera. Leider wieder zu spät. Ein Mädchen, das letzte Welpchen in Vhoopy’s Karriere als Hundemami, ist bereits da. 

Vhoopy hat die Geburt wiederum sehr souverän und sehr instinktsicher, ohne unsere Hilfe hinter sich gebracht. Nun liegt sie zusammen mit ihren Babys in der Wurfboxe und ist überglücklich. Ich weiss, dass sie mich im Moment nicht mehr braucht und nur ihre Babys geniessen will und so mache ich mich, eine Stunde zu spät, völlig beruhigt, aber todmüde, auf den Weg zum Gruppenleiterkurs.